Weihnachtsmärkte-Bummel

Seit so ungefähr einer Woche habe ich mir vorgenommen, mal auf dem Weihnachtsmarkt vorbeizuschauen – genauer: Auf der Erlanger Waldweihnacht und auf dem historischen Weihnachtsmarkt. Es ist Samstag, ich habe nichts weiter zu tun, und also bin ich um vier Uhr nachmittags losgezockelt. Der historische Weihnachtsmarkt war voll, ein stimmungsvoll gekleideter Mensch bot eine Zaubershow dar, für die er das Publikum um einen Taschendrachen (vulgo: Feuerzeug) bat. Ich konnte nicht viel sehen, deshalb bin ich einmal an den Buden vorbeigelaufen. Es gab Dosenwerfen, Churros, Langos, die Bühne, auf der der Zauberer nicht stand, weil er näher am Publikum sein wollte, Glühwein und ähnliche Getränke, die obligatorische Bratwurstbude, die ebenso obligatorische Süßigkeitenbude, die Feuerzangenbowle, eine Bude mit Taschen und dergleichen und den seit ein paar Jahren immer vorhandenen Hanfbäcker. Und keinen Met. KEIN MET! Schon das zweite Jahr in Reihe. Ich finde das skandalös! Entsprechend enttäuscht bin ich dann weitergewandert zur Waldweihnacht, dem Hauptweihnachtsmarkt auf dem Schlossplatz.

Halb fünf ist eine völlig beknackte Uhrzeit, um dort anzukommen. Die Eltern mit den kleinen Kindern sind noch da, die Glühweindurstigen sind schon da, entsprechend ist es brechend voll. Meine Güte, so viele Menschen auf so kleinem Raum. Ich habe mir die Steingut-Eule, die man mit einem Teelicht beleuchten kann, gekauft, die ich mir vorgenommen hatte, seit ich neulich mal vormittags dort war. 16 Euro, aber das war’s mir wert. Ansonsten werden es gefühlt jedes Jahr mehr Fressbuden, ein paar mit Seife und dergleichen, Kekse, Bonbons, Glühwein und eine Bühne, auf der auch wohl jemand Musik gemacht hat. Ob das jetzt vom Band kam oder live war, weiß ich nicht, ich bin nicht nahe genug an die Bühne herangekommen. Nachdem mir das zu viel war, dachte ich mir, ich könnte ja auch noch den dritten Erlanger Weihnachtsmarkt mitnehmen, nämlich den Altstädter Weihnachtsmarkt.

Gesagt, getan, ich bin also dann die Fußgängerzone entlanggezuckelt, Richtung Martin-Luther-Platz und dann in die Glockenstraße abgebogen. Dort fühlte es sich das erste Mal etwas weihnachtlich an, die Gaststätten hatten sich nicht lumpen lassen mit der Weihnachtsbeleuchtung. Unterwegs habe ich dann auch noch das Erlanger Comic-Museum gefunden, bin aber nicht hineingegangen, denn ich wollte ja auf den Weihnachtsmarkt. Der ist sehr klein und besteht aus sagenhaften vier Buden mit Knöpfen, einer ayurvedischen Ecke, den üblichen Freßbuden, der Glühweinbude und zwei Kunsthandwerkbuden. Auf der Bühne stand ein einsamer Lautsprecher, aus dem es weihnachtlich dudelte, es waren wenig Leute da und die standen alle an der Glühweinbude an. Da war mir dann die Lust auf Glühwein vergangen und ich bin wieder in Richtung Innenstadt gewandert.

In der Fußgängerzone vor Peek und Cloppenburg stand ein Chor und sang wunderschön, außerdem waren noch ein paar Blechbläser strategisch günstig verteilt und ein Mann lief gedankenverloren durch die Fußgängerzone und spielte Akkordeon. Am Neuen Markt bin ich dann einfach in den Rewe und habe mir Met gekauft zum heiß machen und im angeschlossenen Beck habe ich noch Aprikosenstollen dazu besorgt. Jetzt sitze ich hier, schreibe das alles auf und denke mir so, dass ich wohl früher auf den Weihnachtsmarkt muss, wenn ich davon etwas haben will. Vielleicht ist so gegen Mittag eine gute Uhrzeit. Wenn’s mich packt, probiere ich das morgen aus.

Wer Menschenmassen liebt, ist ab ca. 16:30 Uhr auf Waldweihnacht und historischem Weihnachtsmarkt gut aufgehoben, wer es skurril liebt, sollte den Altstädter Weihnachtsmarkt nicht auslassen. Vor allem die Knöpfe sind sehr sehenswert (das meine ich ernst!). Ich liebe keine Menschenmassen und bin sehr froh, wenn ich in meinem Tempo gehen kann, ohne auf andere Leute aufzulaufen oder von anderen Leuten angerempelt zu werden. Insofern ist das für mich nicht wirklich das Wahre. Aber man muss das ja jedes Jahr mal gemacht haben.

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