Seit 2001 bin ich immer wieder mal in psychotherapeutischer Behandlung. Die Diagnose variiert von Burnout bis Depression in unterschiedlichen Schweregraden. Deswegen war ich 2011, 2017 und jetzt wieder im Juni/Juli in psychosomatischer Reha. Während dieser Aufenthalte habe ich einiges an Erfahrungen gesammelt und ich denke, die kann ich auch weitergeben für den Fall, dass einer meiner geneigten Leser auch einmal eine solche Maßnahme in Anspruch nehmen möchte und ein Erfahrungsbericht dabei hilfreich ist.
Der Antrag
Der Antrag ist eine Herausforderung in sich selbst; es gilt, einige Seiten auszufüllen und dort nicht nur den Namen und die Adresse anzugeben, sondern auch Informationen über private und berufliche Situation, Hintergrund der psychischen Erkrankung zu geben und nicht zuletzt auch über körperliche Erkrankungen zu informieren. Ich persönlich bin in vielerlei Hinsicht ein organisierter Mensch, aber bei diesen Anträgen bekomme ich auf der Stelle einen Anfall. Es gibt Hilfe, man muss nur wissen, wo. Online findet man unter den Schlagworten „Unterstützung bei Antrag auf psychosomatische Reha“ einiges an Quellen, sowohl in schriftlicher Form als auch tatsächlich Menschen, die dabei helfen können. Zu nennen sind hier VdK, die Rentenversicherung, die üblicherweise auch die Kosten trägt und die Hilfeangebote vor Ort, die man am Besten beim Psychtherapeuten, beim Psychiater oder bei der Stadt-/bzw. Gemeindeverwaltung erfragt. Auch die Krankenkassen können helfen oder zumindest Angebote für Hilfestellung nennen.
[Ergänzung] Nachdem Kommentare nicht nur (ja, noch nicht einmal vorwiegend) hier unter dem Beitrag kommen, habe ich noch etwas zu ergänzen, was auf anderem Wege kam. Es gibt auch die sozialpsychiatrischen Dienste, die üblicherweise dem Gesundheitsamt angegliedert sind. Dort gibt es ebenfalls Unterstützung, auch beim Ausfüllen der Anträge. Ich verlinke an dieser Stelle noch einen Artikel aus dem Psychiatrienetz, das für Menschen mit psychischen Problemen eine Fundgrube ist, die man sich merken sollte.In Erlangen haben wir in der Kopfklinik eine wirklich gute Abteilung für Psychiatrie, die nicht nur stationäre und ambulante Versorgung, sondern auch Sozialberatung anbietet; das sind dann die Leute, die mich vor der Verzweiflung angesichts des Antragsformulars bewahrt haben.
Es empfiehlt sich, dem Antrag absolut alles, was man an Arztberichten und diagnostischer Dokumentation hat, beizulegen. Je mehr Information man bereitstellt, desto größer die Chance, dass der Antrag bewilligt wird. Mir wurde bei jedem Antrag, den ich gestellt habe, gesagt, dass ich damit rechnen müsse, dass der Antrag erst einmal abgelehnt würde – mir ist das bisher nicht passiert. Wenn es aber doch passiert, hat man immer die Möglichkeit des Widerspruchs. Gerade in diesen Fällen empfehle ich, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Menschen, die eine psychische Erkrankung haben, fällt das nicht unbedingt leicht. Tun Sie es trotzdem, denn einer der Vorteile daran, dass Sie inzwischen zu der Einsicht gelangt sind, dass Sie krank sind, ist, dass Ihnen sehr viel Unterstützung angeboten wird. Diese Unterstützung ist exklusiv für Menschen wie Sie. Nehmen Sie, was Sie bekommen können, Sie haben sich das „verdient“, indem Sie jahrelang die Zähne zusammengebissen und sich „am Riemen gerissen“ haben!
Sie haben die Möglichkeit, eine Wunschklinik anzugeben. Ich selbst habe dieses Mal zwei Kliniken angegeben, einerseits die CELENUS Klinik Carolabad in Chemnitz, andererseits die VAMED Rehaklinik Damp. Dahinter standen folgende Überlegungen:
Im Carolabad war ich 2011 schon einmal. Das ist eine sehr solide Klinik mit wirklich ausgezeichnetem Personal von den Renigungskräften übers Küchenpersonal bis hin zur Chefärztin. Die Klinik ist psychotherapeutisch sehr gut aufgestellt, es gibt ein umfangreiches therapeutisches Angebot und, was ich für besonders wichtig halte: Alles kann, nichts muss. Man kann wirklich auch einmal ablehnen, wenn einem etwas nicht liegt (aber begründen muss man es schon ;)).
Nach Damp wäre ich gern gefahren, weil die Klinik neben dem psychosomatischen Angebot noch eine orthopädische Abteilung hat, was vielleicht für meine Wirbelsäule gar nicht so schlecht gewesen wäre und weil ich einen störungsfreien Blick auf möglichst wenig zu sehen (im Sinne von Strand-Meer-nichts mehr) sehr zu schätzen gewußt hätte.
Hurra, die Reha ist genehmigt!
Wenn der Antrag bei der Rentenversicherung bearbeitet ist, bekommt man zunächst von dort einen A-4-Umschlag mit haufenweise Informationen und auch Antragsformularen per Post zugesandt. Da sind sie wieder, meine Freunde, die Anträge! Auch hier gilt: Wenn es schwierig ist, holen Sie sich Unterstützung!
Wenn Sie einen Arbeitsplatz haben und nicht krankgeschrieben sind, bekommen Sie für sechs Wochen Lohnfortzahlung, dann sind sie aus der großen Antragsnummer raus. Vergessen Sie nicht, Ihrem Arbeitgeber Bescheid zu sagen. Wenn Sie schon länger als sechs Wochen krank geschrieben sind, müssen Sie Übergangsgeld beantragen. Dazu gibt es (wen wunderts?) ein Formular, das mit der Genehmigung der Reha kommt. Das heißt, eigentlich sind es mehrere Formulare: Der eigentliche Antrag, ein Formular für die Krankenkasse und eins für den eventuell vorhandenen Arbeitgeber. Letztere verteilen Sie einfach an die entsprechenden Leute. Den Antrag auf Übergangsgeld habe ich meiner Krankenkasse in die Hand gedrückt, die ihn freundlicherweise mit dem Formular, das von dort ausgefüllt werden musste, an die Rentenversicherung weitergeleitet hat.
Einen Termin für die Reha haben Sie an diesem Punkt noch nicht. Den bekommen Sie, ebenfalls in einem A-4-Umschlag von der Klinik selbst, zusammen mit, Sie ahnen es vermutlich schon, einem ganzen Schwung Formularen zum Ausfüllen. Das ist verständlich, denn die Klinik will ja vor Ihrem Eintreffen planen, was sie mit Ihnen so anstellen könnte. Auch hier sollten Sie alles an Befunden beifügen, was Sie haben, denn die Rentenversicherung schickt das nicht an die Klinik weiter und die Ärzte dort brauchen Befunde, um Ihnen eine optimale Behandlung zuteil werden zu lassen und – dazu später Ausführlicheres – ein Gutachten zu formulieren. Lassen Sie sich von dem Wort nicht erschrecken, es ist alles maximal ein Viertel so wild wie es sich im Moment liest.
Füllen Sie diese Fragebögen sorgfältig aus; ich habe den Patientenfragebogen tatsächlich in ein Dokument in meiner Textverabeitung geschrieben, denn es gab zu wenig Platz für die Krankengeschichte (und so einiges andere an Antworten). Scheuen Sie sich nicht, ausführlich zu antworten, denn Stichworte helfen Ärzten und Therapeuten, die Sie nicht kennen, nur eingeschränkt weiter. Diese Formulare wirken sich also direkt auf die Qualität Ihrer Reha aus, insofern ist es sinnvoll, hier alles zu erzählen, was in Ihre Krankengeschichte gehört, auch und gerade die körperlichen Beschwerden, denn so eine psychosomatische Reha ist mit viel Bewegung verbunden!
Was ist eigentlich Psychosomatik?
Das ist, kurz gesagt, der Zusammenhang zwischen seelischem (von griechisch Psyche, Seele) und körperlichem (von griechisch Soma, Körper bzw. Leib) Krankheitsbild. Sie kennen vielleicht die Probleme, die einem Kopf- oder Bauchschmerzen machen, die Laus, die einem über die Leber gelaufen ist und dergleichen. Genau da sind wir im psychosomatischen Bereich. Der Körper reagiert auf seelischen Stress (was englisch ist und so viel wie Druck oder Anspannung bedeutet). Wichtig ist eigentlich nicht, wer zuerst da war – das psychische oder das körperliche Problem -, sondern wie diese Probleme zusammenhängen und -wirken und wie man der Lage Herr werden kann.
Die Medizin betrachtet inzwischen Körper und Seele als untrennbar miteinander verbundene Aspekte des Menschen, die nur aus methodischen Gründen oder zum besseren Verständnis unterschieden werden (Definition von Axel Schweickhardt, 2005). Am einfachsten lässt sich das Konzept für mich am Kampf-oder-Flucht-Prinzip erklären: Wir haben evolutionsgeschichtlich noch in unser Hirn programmiert, dass wir Situationen möglichst schnell einzuschätzen versuchen und dann die überlebenswichtige Entscheidung treffen, ob wir kämpfen oder weglaufen. Dazu schüttet unser Körper diverse Botenstoffe aus, die dafür sorgen, dass wir für beides bereit sind: Da werden Magen, Darm und Blase entleert und ein kräftiger Energieschub in Arme und Beine geschickt. Heutzutage ist überwiegend weder Davonlaufen noch körperlicher Kampf notwendig oder gar sozial akzeptiert. Und so bekommen wir Bauchschmerzen, uns wird übel, wir bekommen Krämpfe in Armen und Beinen, Herzklopfen, beißen die Zähne zusammen, was zu Kopfschmerzen führt und so weiter und so fort.
Einem so komplexen System wie dem menschlichen Hirn kann man das nicht wirklich abgewöhnen und manchmal ist diese Funktion ja auch ganz hilfreich. Wenn aber die Kampf/Flucht-Reaktion überhand nimmt und wir uns anschließend auch nicht mehr entspannen, kann das sehr ungute Folgen haben – und die drücken sich am Körper aus, obwohl von der Seele „verursacht“. Ich hoffe, das ist jetzt halbwegs klar – wenn Sie in eine gute Rehaklinik kommen, werden Sie sowieso einen entsprechenden Vortrag zu hören bekommen, der deutlich umfangreicher ist, als alles, was ich Ihnen hier so bieten kann; dazu müsste ich ein Buch schreiben und davon gibt es bereits genug.
Und psychosomatische Reha?
Die psychosomatische Rehabilitationsmaßnahme wird idealerweise auf Ihre körperlichen Erkrankungen, Ihre seelischen Probleme und auf den Zusammenhang eingehen. Das ist anstrengend, denn sehr viele Patienten mit Depressionen haben schon seit Jahren keinerlei Sport mehr getrieben. Zunächst wird man also tatsächlich darauf achten, Sie wieder in Bewegung zu bekommen. Das ist sehr sinnvoll, denn unser Gehirn braucht tatsächlich die körperliche Anstrengung, um ein paar chemische Vorgänge anzustoßen. Bereiten Sie sich also darauf vor, dass im Rahmen dieser Reha Körper und Seele gleichermaßen bearbeitet werden.
Die meisten Patienten, die so eine Reha mitmachen (mich eingeschlossen) sind am Anfang dieser Maßnahme also zunächst mal eines: Völlig fertig. Ich war in der ersten Woche hauptsächlich müde. Um während der Vorträge nicht einzuschlafen, habe ich mir dann einfach eine Flasche Wasser mitgenommen und immer zwischendurch einen Schluck getrunken. Das ist in zweierlei Hinsicht eine gute Idee: Einerseits bewegt man sich immer zwischendurch ein wenig, andererseits ist Wasser ein elektrischer Leiter, den das Gehirn in dieser Situation gut brauchen kann.
Was kann eine psychosomatische Reha leisten?
Erwarten Sie keine Wunder von einer Rehabilitationsmaßnahme. Es ist unmöglich in einem Zeitraum von drei bis sechs Wochen einen Patienten von Depressionen, körperlichen Gebrechen und dergleichen zu heilen. Was die Reha kann: Impulse geben. Sie werden im Rahmen der Reha verschiedene Methoden und Ansätze kennen lernen. Das geht von körperlichen Übungsprogrammen zur Verbesserung von Rückenproblemen und Verspannungen über psychotherapeutische Ansätze bis hin zur Sozialberatung.
Im Fall der Klinik Carolabad war das das Hausprogramm „Rückenfit“, zweimal wöchentlich Sport, zweimal wöchentlich Wassergymnastik, Entspannungsübungen wie Tai Chi, Yoga und Atementspannung, Krankengymnastik, Fango und Kopfschmerztherapie (Nackenmassage) und diverse Zusatzangebote außerhalb des Curriculums wie Faszientraining oder auch Streching für die körperliche Fitness. Beachten Sie bitte, dass die Menschen, die die Übungen vorturnen, Profis sind. Die machen das beruflich. Sie nicht. Das bedeutet, dass Ihre Nachempfindung der jeweiligen Übungen völlig anders, von Ihrem Standpunkt aus gesehen nachgerade lächerlich aussehen kann. Lassen Sie sich nicht davon entmutigen und machen Sie um Himmels willen nur das, was Sie können. Es hilft Ihnen nichts, wenn Sie eine Übung perfekt nachvollziehen, aber dann drei Tage vor Rückenschmerzen nicht laufen können! Achtzig Prozent reichen völlig, auch weniger. Machen Sie so weit, wie es Ihnen nicht weh tut. Das ist für Depressive sehr schwer zu schlucken, denn wir sind Perfektionisten und wir brauchen auch Lob. Es gibt nichts Großartigeres, als wenn der Sporttherapeut Ihnen sagt, wie toll Sie das machen und nichts Übleres, als wenn Sie dann beim nächsten Sport ausfallen, weil der Rücken (oder die Schultern oder die Knie etc.) einfach weh tut. Achten Sie darauf, das herauszupicken, was Sie zuhause weiter betreiben können.
Die psychotherapeutische Behandlung gliedert sich in wöchentliche Einzelgespräche mit Ihrem Bezugstherapeuten und Gruppenarbeit. Letztere kann nur einen Ansatz bieten, Ihnen helfen, Methoden zu finden, mit denen Sie nach der Rückkehr aus der Reha weitermachen können. Ob Sie nun in einer Angst-, Stress- oder Depressionsgruppe landen, neue Herangehensweisen lernen wie ACT, CBASP oder eine andere verhaltenstherapeutische Methode: Die Reha kann Ihnen nicht mehr zeigen als das Konzept. Die konsequente Anwendung muss in den Alltag überführt werden, dazu brauchen Sie Ihren Psychotherapeuten zuhause. Eine entsprechende Anbindung und eventuelle Nachsorge ist also unabdingbar. Dazu später mehr.
Sozialtherapeutisch gibt es vor allem Beratung; die Rentenversicherung eröffnet mit ihren Angeboten einige verschiedene Wege, auf denen Patienten zurück ins Arbeitsleben kommen können, ohne sich zu überfordern. Darüber sprechen Sie dann mit den Sozialtherapeuten. Mir wurde ein Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben empfohlen, denn in dem Beruf, den ich ausgeübt habe, bevor ich diesmal aufgrund meiner Erkrankung ausfiel, kann ich nicht mehr arbeiten. Insofern muss ich mir neue Wege suchen und dazu dienen die LTA. Träger dieser Leistungen ist in Ihrem Fall die Rentenversicherung. Abgesehen davon gibt es beispielsweise auch noch den Rehabilitationsberatungsdienst der Rentenversicherung, der Ihnen mit Informationen und dergleichen weiterhelfen kann.
Es gibt dann natürlich auch noch Menschen, die eine Reha in Anspruch nehmen, weil sie eine Rente beantragen möchten. Auch dazu gibt es bei den Sozialtherapeuten Beratung und Empfehlungen.
Gutachten
Es dürfte nicht überraschen, dass eine der Aufgaben der Rehabilitationsklinik darin besteht, ein Gutachten für die Rentenversicherung zu erstellen – letztlich trägt die ja auch die Kosten für die Maßnahme. Begutachtet wird sowohl die Arbeits- also auch die Leistungsfähigkeit – und das ist sozialrechtlich ein gewaltiger Unterschied. Sie können ohne weiteres arbeitsunfähig, aber leistungsfähig sein. In meinem Fall bin ich arbeitsunfähig, weil ich die berufliche Tätigkeit, die ich innehatte, bevor ich krank wurde, nicht mehr ausüben kann – sie hat mich nämlich krank gemacht. Leistungsfähig bin ich sehr wohl, denn ich kann auch noch ein paar andere spannende Sachen (beispielsweise längliche Artikel über die psychosomatische Reha schreiben), die ich beruflich nutzen kann. Und also wird in meinem Entlassungsbericht (also dem Gutachten) genau das stehen, zusammen mit Empfehlungen, wie die Rentenversicherung mich dabei unterstützen kann, meinen Lebensunterhalt mit meiner Hände Arbeit zu bestreiten.
Insgesamt ist das also nicht schlimm, trotzdem fürchten viele Patienten dieses Gutachten sehr. Sie besprechen am Ende der Reha mit den Ärzten und Therapeuten das, was letztlich in dem Gutachten steht. In diesen Abschlussgesprächen zeigen diese Menschen Ihnen auf, was sie empfehlen können und wo ihre Grenzen sind. Wichtig ist, dass Sie dem Team wirklich alles an Befunden zur Verfügung stellen, was Ihnen vorliegt, denn das Team in der Klinik bekommt von Ihnen in den wenigen Wochen der Reha nur einen Schnappschuss zu sehen. Wichtig ist auch, dass Sie ehrlich mit sich und Ihren Möglichkeiten umgehen, also weder übertreiben noch herunterspielen. Verschaffen Sie sich einen realistischen Blick auf sich selbst, auch dazu ist die Reha da.
Zu guter Letzt: Wo bleibt der Spaß?
Niemand ist eine Insel, schon gar nicht während einer psychosomatischen Reha. Sie werden sicher ein Einzelzimmer haben, so dass es einen Rückzugsort für Sie gibt, aber sie werden auch viel Kontakt zu ihren Mitpatienten haben. In der Umgebung solcher Kliniken gibt es normalerweise Freizeitangebote, Ausflugslokale, Parks, dergleichen und es gibt auch von den Kliniken organisierte Freizeitmöglichkeiten von freier Ergotherapie (basteln, malen, Körbe flechten, dergleichen) bis hin zu Ausflugsfahrten. Nach ein paar Tagen werden Sie schon den einen oder anderen Mitpatienten kennengelernt haben, mit dem Sie sich gut unterhalten können und das sind dann oft genug auch Ihre Begleiter durch die Freizeit in der Reha, mit denen Sie Spaziergänge unternehmen, zusammensitzen und erzählen, einen Spieleabend machen oder auch sportlicher Betätigung nachgehen. Die Wochenenden sind ja üblicherweise frei und man füllt sie gern mit Aktivitäten, die dem eigenen Interesse entgegenkommen. Und ja: Das macht Spaß. Ich erinnere mich beispielsweise sehr gern an den Abend, an dem wir im Rauchereck saßen und gesungen haben. Solche Abende gibt es öfter als man annehmen möchte.
Und nach der Reha?
Nach der Reha kommen Sie wieder nach Hause – und um zu vermeiden, dass Sie sofort wieder in den Alltagstrott verfallen, gibt es die Möglichkeit, eine psychosomatische Nachsorge in Anspruch zu nehmen. Die wird vom Betreuerteam verordnet, fragen Sie danach, wenn Sie es nicht angeboten bekommen. Es gibt einiges an Möglichkeiten, machen Sie sich also ruhig schon vor der Reha schlau, wie es danach weitergehen könnte. Sie sollten idealerweise auch einen Psychotherapeuten haben, mit dem Sie im Anschluß an die Reha das Gelernte einordnen und weiterbearbeiten können. Achten Sie also darauf, dass sie im Anschluß an die Reha nicht in der Luft hängen!
Fazit
Eine psychosomatische Reha kann sehr sinnvoll sein, wenn Sie sich gut informieren, gut vorbereiten und tatsächlich auch mitmachen. Sie kann Ihnen Anstöße geben für die weitere Therapie zuhause. Wunder kann sie nicht wirken und das sollten Sie auch nicht erwarten.