Heute ist Samstag und es regnet. Das ist an der Nordsee nichts Verwunderliches, eigentlich hatte ich eher Glück, dass es bisher nicht geregnet hat. Also bin ich größtenteils in meiner Ferienwohnung geblieben, habe Fotos geordnet und war nur ein Stündchen zum Spazierengehen draußen. Da kann ich auch gleich noch über die letzten Tage schreiben.
Dienstag war ich recht früh in Esens, denn ich brauchte vernünftigen Tee und den gibt es beim Teehändler meines Vertrauens, dem Teekontor Ostfriesland. Ich bin um acht Uhr mit dem Bus losgefahren und war dann etwas zu früh in Esens, so dass ich noch einen kleinen Spaziergang gemacht und dabei ein paar Fotos gemacht habe. Hier ist die Galerie:
Mittwoch habe ich damit verbracht, auf meinen Koffer zu warten und am Donnerstag hatte ich Besuch von einer Bekannten, die ich in der Reha kennengelernt habe. Wir sind losgedüst und haben uns ein Teechen und eine Friesentorte im Tüdelpott gegönnt, danach sind wir spazierengegangen, denn die Torte hat viel (sehr viel!) Sahne und da sollte man für Bewegung sorgen, sonst setzt sie an.
Gestern war ich nach einem sehr ausführlichen Spaziergang zum Harlesieler Strand im Groot Hus des Sielhafenmuseums. Das Museum verteilt sich über drei Häuser, neben dem Groot Hus noch das Kapitänshaus und die Alte Pastorei. Man kann sich die Eintrittskarten einzeln kaufen oder eine Kombikarte lösen; was an der Kombikarte charmant ist, ist die Tatsache, dass man dann nicht an einem Tag durch alle Häuser hechten muss, sondern über mehrere Tage verteilt seinen Horizont erweitern und wirklich viel über den Sielhafen, die Schifffahrt und das Leben der Menschen in den Ansiedlungen um die Sielhäfen lernen kann. So stehen Kapitänshaus und Alte Pastorei für die nächsten Tage auf meinem Programm – es eilt ja nicht. Hier ein paar Fotos vom Spaziergang.
Die Ausstellung im Groot Hus zeigt die Entwicklung des Sielhafens, des Handels und des Schiffbaus von den Anfängen über die Blütezeit bis zum Abstieg in die Bedeutungslosigkeit als Hafen und den Umbau in ein Zentrum für Tourismus. Es ist eine sehr sorgfältig gestaltete, abwechslungsreiche Ausstellung, in der man nicht nur einfache Gerätschaften, Dioramen und Schiffsmodelle sieht, sondern auch interaktive Elemente wie Filme und Fotos auf Bildschirmen betrachten kann. Dazu gibt es auch öfter mal einen kleinen Lautsprecher, auf dem man sich kurze Abschnitte aus Geschichten über die Gegend hier anhören kann.
Was ich besonders schön fand, war, dass die Gestalter sich sehr viel Mühe gegeben haben, die Ausstellung vor allem auch für Kinder interessant zu machen. Man findet immer zwischendurch Aufforderungen, etwas zu tun, etwas anzufassen und hier und da findet man auch ein Tischchen mit Malzeug, wo die Kinder das Gesehene nachbearbeiten können.
Ich habe in der Ausstellung ein paar Fotos gemacht – nicht zu viele, denn ich möchte tatsächlich gern neugierig machen und nicht den Besuch „ersparen“.
Abends bot das Museum dann eine Führung durch den Sielhafen an mit einem Besuch in der alten Pastorei, wo die geologische Entwicklung der Marsch gezeigt wurde. Dass der Führer tatsächlich in Kulturgeographie und -geologie ausgebildet ist, war ein echter Pluspunkt und seine Begeisterung für das Thema machte die knapp zwei Stunden sehr kurzweilig. Wenn jemand so eine Führung mal mitmachen möchte: Die ist natürlich nicht im Museumsbesuch enthalten, klar. Ich habe, weil ich nicht im Vorverkauf lösen wollte, 12 € gezahlt, was meiner Ansicht nach ein sehr guter Preis für dieses Erlebnis war. Nachdem ich die Alte Pastorei sowieso noch einmal besuchen werde und es draußen zu dunkel war, gibt’s davon keine Fotos.
Der Regentag heute kommt mir da auch ganz gut zupaß, denn ich war gestern wirklich viel auf den Füßen, deshalb ist ein „Ruhetag“ gar keine schlechte Idee. Dann habe ich morgen wieder Energie für neue Erlebnisse.